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Kannst du deine Kinder gleich behandeln?

Sina Rößer • Jan. 06, 2023

Zeit, Geld, Liebe, Aufmerksamkeit – verteilst du das immer gerecht?

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Ein Thema das mich sehr lange belastet und traurig gemacht hat.

Da ich mir ständig Vorwürfe gemacht habe.

Ich wollte meine beiden Kinder immer gleich behandeln, so hatte ich mir das jedenfalls vorgenommen als ich nur ein Kind hatte.

Niemand soll sich benachteiligt fühlen. Doch ist das möglich?

Kann man seine Kinder immer identisch lieben und gleich behandeln?

Durch den Versuch war Stress natürlich vorprogrammiert.


Ist Gerechtigkeit möglich?

Gerechtigkeit ist für mich ein sehr hoher Wert, definitiv unter den Top Ten.

Ich kann Ungerechtigkeit überhaupt nicht ausstehen und versuche zu helfen, wenn ich irgendwo das Gefühl habe jemand wird ungerecht behandelt.


Ob etwas gerecht ist liegt aber leider vor allem in der Ansicht des Betroffenen.

Selbst wenn ich mir 100% sicher wäre und ich würde zum Beispiel jedem Kind 10€ geben, könnte sich ein Kind benachteiligt fühlen.

Evtl. bekommt das größere Kind ansonsten immer Taschengeld und das andere nicht, oder nicht so viel. Oder das kleine Kind hat an dem Tag etwas beim gemeinsamen Wocheneinkauf aussuchen dürfen. Und schon ist es für das eine oder andere Kind vielleicht ungerecht 10€ zu bekommen.

Es geht einfach nicht seine Kinder gleich zu behandeln.

Was ja allein schon daraus resultiert, dass sie eben nicht gleich alt sind und verschiedene Menschen sind.

Die Kleine braucht eben mehr Schlaf und andere Grenzen als die Große.

Die Ältere darf auch mal einen Film mit uns anschauen der für die Kleine noch nicht geeignet ist.


Außerdem sind es zwei vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten.

Das eine Kind ist mehr wie ich, ich erkenne mich in vielen Dingen und Verhaltensweisen wieder wie ich in diesem Alter war. Sie braucht mehr Unterstützung in Form von Mut zusprechen, Liebe geben in Gesprächen und gemeinsamer Zeit – auch mal allein ohne die Schwester.

Das andere Kind ist ein ganz andere Persönlichkeitstyp, von dem es übrigens vier Stück gibt (aber dazu mehr in einem anderen Beitrag) und jeder Typ hat auch eine andere Liebessprache. Sie mag Liebe mehr übers Kuscheln, sie fordert Zeit mit mir auch konkret ein und kann sich sehr gut behaupten.

Also bekommt ja jedes Kind von mir anders Liebe und auch andere Verhaltensweisen wenn ich mit dem Kind interagiere.


Ich verhalte mich jetzt auch in vielen Dingen ganz anders als ich es beim ersten Kind gemacht habe.

Bei Kind 1 wusste ich ja gar nicht was auf mich zukommt. Kind 1 hat mich ja quasi erst zur Mutter gemacht. Ich war strenger, ich hatte noch viel mehr alte Glaubenssätze: du musst durchgreifen, das Kind tanzt dir sonst irgendwann auf der Nase herum, ich weiß besser was für das Kind gut ist als es selbst usw. Und da ich bis dahin ziemlich unbewusst war und mich gar nicht mit meiner Vergangenheit auseinander gesetzt habe, konnte mich auch viel mehr triggern.

Ich vertraute meinen Instinkten und meinem Mutter sein nicht so wie ich es jetzt mache.

Und wahrscheinlich würde ich es bei einem dritten Kind wieder anders machen als beim zweiten Kind.

Wir verändern uns ja auch ständig als Eltern, haben neue Ansichten, Erkenntnisse, entwickeln uns weiter.


Kann man seine Kinder gleich lieben?

Kann man also seine Kinder dann wenigstens gleich lieben?

Ich dachte ich könnte kein anderes Kind so sehr lieben wie mein erstes Kind.

Eine Zeit lang habe ich mir sogar ernsthaft Sorgen in der Schwangerschaft gemacht, ich habe zu meinem Mann gesagt: „Was ist wenn ich dieses Kind nicht lieben kann, jedenfalls nicht so sehr wie mein Erstgeborenes?“.

Und ich hatte unheimliche Schuldgefühle, weil man als Mutter solche Gefühle und Gedanken nicht haben sollte, ja einfach nicht haben darf.

Aber warum eigentlich? Auch Mütter sind nur Menschen und auch wir haben ambivalente Gefühle und Gedanken. Manchmal kann ein Kind dich besonders triggern und du kommst vielleicht besser mit dem Kind klar, das dich nicht so aus der Reserve locken kann.

Ist das nicht menschlich? Du kommst doch auch nicht mit jedem Erwachsenen gleich gut aus.

Ich habe zu beiden Kindern eine tiefe, bedingungslose Liebe, so wie ich sie niemals ohne meine Kinder kennengelernt hätte. Aber auch wenn du diese Verbindung mal nicht spürst darf das sein.

Wir sind so streng mit uns und verbieten uns Gefühle und haben dann auch noch Schuldgefühle wegen unseren Emotionen. Auch die Liebe zwischen Mutter und Kind darf wachsen und sich verändern. Und es ist völlig normal, dass du evtl. dein eines Kind dafür sehr liebst, dass es so großherzig und sensibel ist und das andere Kind so mutig und hilfsbereit.

All das ist normal und all das darf sein und dann fällt auch ein großer Druck von uns Müttern ab.

Und wenn wir entspannt sind, dann profitieren schließlich alle davon.


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