Warum sind Frauen öfter von Depressionen betroffen als Männer?
Wusstest du das? Frauen sind doppelt so häufig von Depressionen betroffen als Männer.

Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Nicht umsonst wird inzwischen von der Volkskrankheit Nr. 1 gesprochen. Es gibt keine sicheren Zahlen, da viele Menschen die depressiv sind, keine Hilfe in Anspruch nehmen oder monatelang auf ihren Therapieplatz warten müssen. Gem. Zahlen von der Deutschen Depressionshilfe sind 23% direkt in ihrem Leben betroffen von einer Depression und 37% indirekt als Angehörige*r.
Aber wusstest du, dass Frauen etwa doppelt so häufig von Depressionen betroffen sind als Männer? In diesem Artikel werden wir uns damit befassen, warum Frauen häufiger unter Depressionen leiden als Männer und was Frauen und Mütter mit Depressionen tun können, um Hilfe zu bekommen.
Geschlechterunterschiede bei Depressionen
Studien haben gezeigt, dass Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer an Depressionen leiden. Es ist jedoch nicht ganz klar, warum es diesen Unterschied gibt. Hier sind einige mögliche Faktoren:
Biologische Faktoren
Es gibt einige biologische Faktoren, die Frauen anfälliger für Depressionen machen können. Hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Menopause können eine Rolle spielen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass Frauen, die eine Hormonersatztherapie erhielten, ein höheres Risiko für Depressionen hatten als Frauen, die dies nicht taten. Auch die hormonelle Empfängnisverhütung kann dabei ein wichtiger Faktor sein. Inzwischen steht auch ein Warnhinweis in der Packungsbeilage. Auch Schlafmangel und anhaltender Stress können eine Depression auslösen, für die du vielleicht schon die erbliche Veranlagung hattest.
Soziale Faktoren
Frauen haben oft mehr soziale Verpflichtungen als Männer, insbesondere wenn sie Mütter sind (dazu evtl. noch Alleinerziehend). Sie haben oft mehr Verantwortung für die Kinderbetreuung und den Haushalt, was zu Stress und Überlastung führen kann. Auch kümmern sich Frauen häufiger um Angehörige, die sogenannte Care Arbeit. Meistens sind Mütter auch eher von Mental Load betroffen, die unsichtbare Arbeit die nicht bezahlt und meistens auch nicht wertgeschätzt wird (was koche ich heute, Arzttermin ausmachen, Schulhefte noch einkaufen usw.). Frauen sind auch häufiger von Diskriminierung und Gewalt betroffen, was ebenfalls zu Depressionen beitragen kann. Frauen haben auch oft höhere Erwartungen an sich selbst versuchen viel perfekt zu machen, der Druck steigt natürlich noch durch die sozialen Medien und retuschierte Bilder.
Psychologische Faktoren
Frauen neigen dazu, sich stärker mit ihren Emotionen auseinanderzusetzen als Männer. Dies kann dazu führen, dass sie sich eher Sorgen machen und übermäßig über Probleme nachdenken, was zu Depressionen beitragen kann. Irgendwann siehst du alles nur noch durch die "Schwarze Brille" und hast deinen Blick nicht mehr auf alles Gute in deinem Leben gerichtet.
Kulturelle Faktoren
Kulturelle Faktoren können auch einen Einfluss auf das Risiko für Depressionen haben. Frauen sind oft mit höheren Standards für ihr Aussehen und Verhalten konfrontiert als Männer. Der Druck, perfekt auszusehen oder eine perfekte Mutter, Ehefrau oder Karrierefrau zu sein, kann dazu führen, dass Frauen sich schlecht fühlen und ihre psychische Gesundheit beeinträchtigen.
Was Frauen und Mütter mit Depressionen tun können
Wenn du als Frau oder Mutter unter Depressionen leidest, ist es wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist und dass Hilfe verfügbar ist. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, um Unterstützung zu erhalten:
1. Suche dir professionelle Hilfe
Eine der wichtigsten Maßnahmen, die du ergreifen kannst, ist die Suche nach professioneller Hilfe. Spreche mit einem Therapeuten über deine Symptome und bespreche deine Behandlungsoptionen.
2. Bauen dir soziale Unterstützung auf
Es ist wichtig, Unterstützung von Familie und Freunden zu erhalten, insbesondere wenn du Mutter bist. Baue dir ein Netzwerk auf, das dich unterstützen kann, wenn du Hilfe benötigst.
3. Selbstfürsorge praktizieren
Nimm dir Zeit für dich selbst und tue Dinge, die dir Freude bereitet. Dies kann alles von Yoga bis hin zu einem entspannenden Bad oder einem Spaziergang im Park sein. Selbstfürsorge ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Depressionen. Finde heraus was dir Kraft gibt. Selbstfürsorge kannst du lernen und das ist nicht nur ein Besuch im Nagelstudio, kenne deine Werte, lerne Nein zu sagen wenn sich etwas nicht gut anfühlt, lerne gut über dich zu denken.
4. Änderungen im Lebensstil vornehmen
Es gibt einige Veränderungen im Lebensstil, die helfen können, Depressionen zu lindern oder zu verhindern. Dazu gehören regelmäßige körperliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Außerdem Verzicht auf Alkohol und Drogen. Schau dir an was genau nicht mehr passt in deinem Leben. Wo brauchst du eine Veränderung, evtl. beruflich oder fühlst du dich einsam in deiner Beziehung?
5. Online Angebote nutzen
Es gibt viele online Angebote, die speziell für Frauen und Mütter mit Depressionen konzipiert sind. Diese Gruppen können ein sicherer Ort sein, um Erfahrungen auszutauschen und emotionale Unterstützung zu erhalten. Nutze auch gerne meine Instagram Seite praxis_sorgenfrei für hilfreiche Tipps und Inspirationen.
6. Stigmatisierung bekämpfen
Depressionen sind immer noch von Stigmatisierung und Vorurteilen umgeben, insbesondere bei Frauen. Es ist wichtig, diese Vorurteile zu bekämpfen und offen über die Krankheit zu sprechen. Indem du über deine Erfahrungen sprichst, kannst du dazu beitragen, das Bewusstsein und das Verständnis für Depressionen zu erhöhen.
Fazit
Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung, die Frauen und Mütter häufiger betrifft als Männer. Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, darunter biologische, soziale und psychologische Faktoren. Wenn du unter Depressionen leidest, ist es wichtig, professionelle Hilfe zu suchen und Unterstützung von Familie und Freunden zu erhalten. Selbstfürsorge und Veränderungen im Lebensstil können ebenfalls hilfreich sein. Durch das Bekämpfen von Stigmatisierung und Vorurteilen können wir dazu beitragen, das Bewusstsein und das Verständnis für Depressionen zu erhöhen und Frauen und Mütter zu unterstützen, die von dieser Krankheit betroffen sind.
Wenn du oder jemand, den du kennst, an Depressionen leidet, zögere nicht, Hilfe zu suchen.
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